DEIN HUND als LEBENSLEHRER

Oder was hat Achtsamkeit mit der Hund-Mensch Beziehung zu tun?

Achtsamkeit: ein Wort in aller Munde. Was genau bedeutet es für das Leben mit unseren Hunden?

Fangen wir an wie es früher war: Mein Kindheitstraum war es einen Hund zu haben. Wenn ich mir heute alte Freundschaftsbücher anschaue sehe ich dort immer gemalte Bilder: ein Hund. Dieser Traum wurde wahr als ich 10 Jahre alt wurde: ein Spitz-Spaniel Mischling mit buschigem Fell und ich nannte ihn Timba. Mein bester Freund. Sobald ich aus der Schule kam spielte ich mit ihm, gab ihm Leckerchen ohne dass er irgendetwas dafür tun musste.

An den Wochenenden verbrachte meine Familie die meiste Zeit damit, im Wald spazieren zu gehen…Timba war immer dabei. Wir machten uns keine Gedanken über Sitz oder Platz, sondern ließen ihn einfach Hund sein. Wir vertrauten ihm und er vertraute uns. Timba hatte ein gutes Leben.

Heute ist vieles anders. Die Zeit scheint zu rennen und irgendwie hat man gefühlt keine Zeit mehr. Geht es Euch ähnlich? Immer schneller, höher weiter…und gedanklich sind wir nie im Hier und Jetzt. Und der Hund? Er muss dies alles miterleben und auch mittragen. Und da taucht es dann auf:

ACHTSAMKEIT

Ein Begriff aus der Psychologie, beschreibt Gedanken und Gefühle, egal ob angenehm, unangenehm oder neutral. Das Ziel der Achtsamkeit ist es das Leben zu verbessern und raus aus dem Denken zu kommen…im „Sein“ zu sein.

Was bedeutet das nun für uns und unsere Mensch-Hund-Beziehung? Und vor allem: wie kann ich es wieder erlernen…achtsam zu sein? Achtsamkeit bedeutet für mich, anstatt ins Denken ins Fühlen zu kommen. Und auch auf mein Bauchgefühl zu hören. Das hat uns eigentlich noch nie getäuscht. Gerade in Bezug auf unsere Vierbeiner ist das ein ganz wichtiger Punkt: unsere Hunde lieben uns über alles. Warum zeigen wir es ihnen so selten? Warum sehen wir nur das negative, alles was sie nicht können oder sollen?Frag mal einen Hundehalter was der eigene Hund gerne mag oder was den Hund ausmacht. Oftmals kommt lange keine Antwort. Wir haben das Gefühl für den Hund verloren. Wollen wir das wirklich? Der Hund lebt jeden Tag im Hier und Jetzt…und wir? Lasst uns doch versuchen es den Hunden gleich zu tun. Sich auf das zu konzentrieren, was in diesem Moment ist. Sie als unser Vorbild zu sehen, denn sie tun seit Jahren das, was wir verlernt haben: achtsam sein.

Mit Hilfe unseres Hundes

In der Ruhe liegt die Kraft. Hunde wissen was ihnen gut tut: bis zu 20 h am Tag schlafen und ruhen sie. Aktive und ruhige Phasen wechseln sich ab. Das ist ein natürlicher Rhythmus. Ruhe kannst Du auch gemeinsam mit deinem Hund praktizieren: liegt er entspannt auf dem Boden setz dich in Ruhe daneben und genieße diese Zweisamkeit. Konzentration/Wahrnehmung: Hast du schon mal deinen Hund beim Spaziergang beobachtet? Er kann Stunden damit verbringen, einen Grashalm abzuriechen. Er ist so fokussiert und lässt sich durch nichts stören. Oder wenn er auf der Terrasse liegt und einen Vogel beobachtet, der umher hüpft. Das ist für ihn so spannend wie ein Krimi.

Beim nächsten Gassigang lass dein Handy zu Hause. Beobachte stattdessen Deinen Hund wie er sich gibt, was er tut. Schaut er dich oft an, was findet er spannend, wie reagiert er wenn er etwas in der Ferne sieht. Konzentriere dich nur auf deinen Hund und deine Umgebung. Hörst du Vögel zwitschern, wie riecht die Luft heute (vielleicht hat der Bauer aus der Nachbarschaft mal wieder Gülle gestreut).

Hunde haben das Grundbedürfnis, ihr Leben selbst beeinflussen zu dürfen und auch ein Mitspracherecht. Lass ihn das nächste Mal entscheiden, welchen Weg er gehen möchte. Vielleicht will er aber auch einfach nur zuhause mit dir spielen. Geh auf seine Spielaufforderungen ein.

Liebe und Empathie

Hast du schon mal hingeschaut, wie sehr sich dein Hund freut wenn du nach  Hause kommst? Dieses Grinsen im Gesicht? Das ist große Freude und vor allem wahre Liebe. Wie ist es mit dir? Hast du wirklich gemerkt, was dein Hund alles unternimmt um dir seine Liebe zu zeigen? Hat er sich zu dir auf die Couch gelegt und sich ganz nah an deinen Körper gedrückt?

All diese Beispiele, wie wir wieder achtsamer werden können, zeigen, dass wir den besten Lebens-Lehrpartner bereits an unserer Seite habe. Was ist schöner, als mit seinem besten Freund im Hier und Jetzt zu sein und ein tolles gemeinsames Leben zu leben?

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